Vielleicht das beste Gerät aus der damaligen HiFi-Schmiede KS in Wuppertal. Mit der Möglichkeit der Kapazitätsanpassung für Tonabnehmer dürfte der Entwickler Friedrich Schmitz damals einen echten Coup gelandet haben. Außerdem ließen sich die Eingänge durch (versteckte) Schiebeschalter dreistufig in der Empfindlichkeit anpassen. Ein nettes Feature würde man heute sagen. Ebenso, dass die Klangregelung abzuschalten war.
Der baugleiche Zwillingsvorverstärker V-32 aus der Selectserie von KS schaffte es 1980 auf Anhieb Referenzgerät bei Audio zu werden und blieb es auch für einige Zeit. Die Nachfrage muss ganz gut gewesen sein, denn es gab sogar speziell gefertigte Sets (Selector) mit drei V-32 in einer Holzzarge - wohl für Hifistudios. Siehe Bericht in Audio 08/1981.
Als ASC 1984 den Nachfolger AS2V auf dem Markt brachte, wurden u.a. Optimierungen im Phono-MC-Bereich vorgenommen.
Preis 1980: etwa 2000 DM
Das schlichte, edle Design ist auf die anderen Komponenten abgestimmt, auch weil stets das gleiche massive Alugussgehäuse eingesetzt wurde. Beim Übereinanderstapeln der Komponenten konnte man getrost die runden Standfüße der oberen Geräte abschrauben. Niedrige Metallnuten auf der Unterseite des Alugehäuses rasteten auf der geriffelten Oberseite (Kühlrippen) des Basisgerätes ein. Das war nicht nur intelligent konstruiert, sondern der Geräteturm wirkte nun optisch noch kompakter. Haptisch angenehm war die Tipptastenbedienung. Die Selectserie wurde denn auch vom Haus Industrieform in Essen 1981 ausgezeichnet. Weitere Anmerkungen zur Gestaltung gibt es beim AS 3100 zu lesen.
Natürlich machte auch KS mit den Testerfolgen im Rücken kräftig Werbung in HiFi-Zeitschriften - z. B. in Audio. Neben mittelgroßen Einzelanzeigen (wie "Jubilate!") sah man die drei schmalen glänzenden Selectkomponenten wohl nicht nur "aus Freude an Musik" gehäuft im Händlerteil.
Wegen der Vielzahl der Cinchanschlüsse wirkt sich das unter AS 3100 beschriebene Cinchkontaktproblem besonders heftig aus. Zudem finde ich die unbeschrifteten Schiebeschalter hinter auf der geriffelten Geräteoberseite sehr unergonomisch integriert (auch sie neigen übrigens heute zu Kontaktschwierigkeiten). Ein paar kleine, beschriftete Aufkleber hätten schon sehr geholfen.
Das Gerät merkt sich nicht den zuletzt aktiven Eingang (z. B. AUX). Nach dem Einschalten ist automatisch der Phonoeingang aktiviert. Mein V-32 hingegen startet immer mit dem Tunereingang.